Umfrage zum internationalen Frauentag: geschlechtsspezifische Unterschiede bei Unternehmensgründung

Oakland, Calif. / Melbourne / Berlin
8 Jul 2018
 

Zweite globale Unternehmerumfrage von 99designs zeigt ähnliche Erfahrungen weiblicher und männlicher Unternehmer auf mit einigen gravierenden Unterschieden

Oakland, Calif. / Melbourne / Berlin – März 8, 2018 – Weltweit berichten männliche und weibliche Unternehmer von ganz ähnlichen Erfahrungen, wenn es um die Gründung und Führung eines Unternehmens geht. Unterschiede tun sich allerdings bei der Beschaffung von Fremdkapital auf: Laut der aktuellen, globalen Umfrage des Online-Marktplatzes 99designs unter mehr als 3.000 Unternehmern besteht nach wie vor eine erhebliche Finanzierungslücke zwischen den Geschlechtern: So holen Männer etwa doppelt so oft wie ihre weiblichen Kollegen mindestens 100.000 US-Dollar Fremdkapital bei einer erfolgreichen Finanzierungsrunde ein. 

Entsprechend der jährlichen 99designs-Umfrage zum internationalen Frauentag haben 28% der befragten Männer mindestens $ 100.000 oder mehr für die Gründung ihres Unternehmens gesammelt. Dem gegenüber stehen lediglich 15% der befragten Frauen. Im Vergleich zu den Ergebnissen des vergangenen Jahres (12% zu 6%) stieg lediglich die Zahl der erfolgreich finanzierten Unternehmer und Unternehmerinnen – die Lücke zwischen männlichen und weiblichen Entrepreneuren blieb hingegen unverändert. 

Neben der Tatsache, dass sie weniger externe Mittel in Anspruch nehmen, unterschieden sich die befragten Unternehmerinnen auch in anderen Bereichen von Ihren männlichen Kollegen. So ist die Wahrscheinlichkeit, dass Unternehmerinnen im Homeoffice arbeiten, mit 68% deutlich höher als für die befragten Männer (48%). Darüber hinaus arbeiten deutlich mehr Frauen (49%) in einem Einzelunternehmen als ihre männlichen Kollegen (31%) und legen hier auch deutlich öfter eine „Nachtschicht“ ein, um ihr Startup voranzubringen (67% gegenüber 61%). 

„Frauen auf der ganzen Welt sind in den letzten zwei Jahren lauter geworden. Sie haben sich für politische, soziale und wirtschaftliche Veränderungen eingesetzt. Viele dieser Veränderungen finden auch innerhalb des Unternehmertums statt, wie sich an den Ergebnissen unserer Umfrage ablesen lässt. Wir hoffen, dass sie ein ehrliches Bild davon zeichnen, wo Unternehmerinnen heute stehen“, so Pamela Webber, Chief Marketing & Operations Officer bei 99designs. Es sei interessant zu sehen, dass – trotz der geschlechtsspezifischen Finanzierungslücke – dennoch viele Gemeinsamkeiten zwischen den Geschlechtern hinsichtlich ihrer Erfahrungen und Einstellungen zum Unternehmertum bestünden, so Webber weiter. 

Mehr Übereinstimmungen als Unterschiede zwischen männlichen und weiblichen Unternehmern

 Insgesamt ergab die Umfrage, dass männliche und weibliche Unternehmer mehr Gemeinsamkeiten miteinander teilen, als dass sie sich unterscheiden. Die folgenden Dinge treffen auf männliche wie auch weibliche Teilnehmer der Umfrage zu: 

  • Das gleiche Maß an Schuldgefühlen, wenn sie zu viel Zeit mit der Arbeit verbringen
  • „Weniger Zeit mit Freunden verbringen zu können“ ist das größte Opfer, das sie für das Unternehmertum bringen – allerdings bedauern mehr Männer (46%) die „wenige Zeit mit der Familie“ als Frauen (34%).
  • Eine „Hard-Work-Ethik“, gefolgt von „Vertrauen“, gelten als die wichtigsten Eigenschaften für einen erfolgreichen Unternehmer
  • „Charisma“, „Intelligenz“ und „finanzieller Spürsinn“ sind für den Erfolg als Unternehmer überbewertet
  • „Nicht um Hilfe bitten“ ist für beide Geschlechter der größte Fehler, den sie bei ihrer Gründung gemacht haben
  • Die größten Ängste: 1) Suche nach neuen Kunden 2) Aus eigener Komfortzone herauskommen
  • Gründe für Unternehmensgründung: 1) Leidenschaft für oder Know-how in einem Bereich 2) Freiheit / flexible Zeitplanung 3) Wollte schon immer ein Unternehmer sein
Der Online-Marktplatz 99designs ist mit Büros in Melbourne, Oakland und Berlin auf drei Kontinenten vertreten. Während Frauen bereits seit vielen Jahren ein festes Standing in amerikanischen Unternehmen haben, nimmt der Anteil an Gründerinnen in Deutschland nur langsam zu. „Uns ist es wichtig, diese Entwicklung zu unterstützen und mitzugestalten“, so 99designs-CEO Patrick Llewellyn. Er führt aus: „Wir setzen uns für Chancengleichheit ein: Unabhängig von der Herkunft oder des Geschlechtes kann bei uns jeder Karriere machen. Auch bei der Bezahlung machen wir keine Unterschiede. Wir sind davon überzeugt, dass sich Grenzen und Vorbehalte am besten überwinden lassen, indem wir dies selbst in unserem Alltag immer wieder aufs Neue tun.“    
 
Eine Infografik mit detaillierteren Umfrageergebnissen und Interviews mit Unternehmerinnen, die darin ihre Erfahrungen und Ratschläge teilen, finden Sie hier: https://99designs.de/blog/.

Über 99designs
99designs ist der weltweit größte Online-Marktplatz für Grafikdesign basierend auf dem Crowdsourcing-Prinzip. Designer können Entwürfe für Logos, Webseiten & Co. nach den Briefing-Anforderungen eines Kunden gestalten und im Wettbewerb vorschlagen — der Gewinner bekommt das Preisgeld für sein Design und einen neuen Kunden. Bislang wurden in über 500.000 Design-Wettbewerben über 125 Millionen Euro an die Community ausgezahlt. Unternehmen bekommen so schnell und kostengünstig ein passendes Design.

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