Genau wie Marken selbst müssen sich auch Branding-Trends immer wieder neu erfinden, um aktuell zu bleiben. Die Branding-Trends, die einst modern und innovativ aussahen, sind plötzlich ausgelutscht und altbacken. Um auch im neuen Jahr in den Augen deiner Zielgruppe interessant zu bleiben, solltest du einem der angesagtesten Branding-Trends 2021 folgen.
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Wer weiß besser über kommende Branding-Trends Bescheid als die Designer selbst? Wir haben unsere 99designs Designer-Community befragt, um herauszufinden, welche Branding-Trends 2021 angesagt sein werden. Anhand ihrer Antworten haben wir diese 7 größten Trends ausfindig gemacht.
Hier sind die 7 größten Branding-Trends 2021:
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- Dem Namen ein Gesicht geben
- Skurrile Kunst
- Expressionistische Markenfarben
- Für etwas einstehen
- Geometrische Muster
- Absichtliche Unvollkommenheit
- Immersive Erlebnisse
1. Dem Namen ein Gesicht geben
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Wenn Menschen eines gerne sehen, dann andere Menschen – besonders in Social-Media-Posts. Branding-Designer greifen dies auf, wodurch wir deutlich mehr Bilder von Menschen sehen, die eine Marke repräsentieren; insbesondere Gesichter und vor allem Gesichter mit Persönlichkeit. Schließlich geben Gesichter einer Marke einen menschlichen Anstrich und viele Branding-Trends 2021 neigen zu dieser allgemeinen Vermenschlichung.
Für diesen Branding-Trend verwenden Unternehmen häufig eine illustrierte Darstellung einer echten Person. Dies ermöglicht nicht nur eine bessere Kontrolle über den finalen Look, sondern eröffnet auch Möglichkeiten für unterschiedliche künstlerische Stile, die kommunizieren können, um welche Art Marke es sich bei dir handelt: Das Cartoon-artige Logo für ein Bier- und Lebensmittelunternehmen designt von NikolaN™ hat einen ganz anderen Tonfall als das kunstvollere und lebensechtere Werk von bubupanda unten.





2. Skurrile Kunst
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Besonders wenn du eine jüngere Zielgruppe ansprechen möchtest, sollten deine Brandingmaterialien eine gewisse Einzigartigkeit zeigen – der Schrillheitsfaktor. Einzigartige Bilder – besonders wenn diese niedlich, lustig oder skurril sind – sind ein guter Weg zu Einprägsamkeit und Wiedererkennung; zwei Eckpfeiler des Brandings.
Marken nutzen immer öfter handgezeichnete Illustrationen für diesen Stil, obwohl der Definition des Wortes „skurril“ nach alle Kunststile infrage kommen. Habe keine Angst vorm Experimentieren. Vermenschlichte Tiere sind eine beliebte Wahl, besonders wenn sie schick angezogen sind, um die Absurdität hervorzuheben. Doch dich von der Masse abzusetzen, bedeutet nicht, einfach das zu tun, was andere tun – versuche es mit einem ausgefallenen Stil, wenn dies zu deiner Markenpersönlichkeit passt, so wie zum Beispiel das ulkige Bieretikett von jcontreras.








3. Expressionistische Markenfarben
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Traditionelles Branding postuliert, dass einfache, einheitliche Farbschemata sich am besten eignen, da Kunden so lernen, deine Marke mit ihren Kernfarben zu assoziieren. Und auch wenn dies stimmt, schränkt es deine Marke auch ein. Was, wenn du deine Markenidentität durch komplexere Farbschemata zum Ausdruck bringen und unterschiedliche Farben nutzen möchtest, um jedem deiner Produkte Bedeutung zu verleihen? Die Lösung: Erweitere die Farbpalette deiner Marke und nutze eine Reihe expressionistischer Farben.
Im Jahr 2021 drücken bedeutungsvolle und intensive Farben aus, wofür eine Marke steht.
Deshalb sehen wir immer mehr Marken, die unkonventionelle, unnatürliche Farbschemata mit jeder Menge Vielfalt und Intensität ausprobieren. Diese wirkungsvollen Schattierungen funktionieren sowohl einzeln für sich genommen als auch zusammen und sagen mithilfe von Farbe viel über eine Marke oder ein Produkt aus.








4. Für etwas einstehen
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Wir wollen nichts schönreden: Es passieren jede Menge schlimmer Dinge in der Welt. Den Menschen fällt es zunehmend schwerer, neutral zu bleiben, und dasselbe gilt für Unternehmen. Besonders jüngere Zielgruppen wie die Generation Z und Millennials erwarten von Marken, denen sie folgen, dass sie Stellung beziehen, sei es gesellschaftlich, ökologisch oder wirtschaftlich. Für immer mehr Konsumenten stehen Marken, die keine Stellung beziehen, im Grunde für nichts.
Deshalb gehört es 2021 zu den Branding-Trends, einen Standpunkt zu einem wichtigen Thema zu vertreten, idealerweise denselben Standpunkt wie deine Zielgruppe. Darüber hinaus hat dein Standpunkt noch mehr Gewicht, wenn du ihn zum Teil deiner Markenidentität machst. Ganze Geschäftsmodelle können um Marken herum aufgebaut sein, die für ein einzelnes substanzielles Thema stehen.
Versuche, deinen Standpunkt in deinen Brandingmaterialien widerzuspiegeln, damit die Leute wissen, worum es dir geht. Darüber in den sozialen Medien zu sprechen, funktioniert genauso gut, wie dich mit einer bekannten Persönlichkeit deiner Bewegung zusammenzuschließen. Auch dein Markendesign sollte deinen Standpunkt wiedergeben, beispielsweise grüne und ökologische Bilder in deinem Logo und auf deiner Website oder Fotos, um deinen Aktivismus zu demonstrieren.



5. Geometrische Muster
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Einer der überraschendsten Branding-Trends 2021 ist die Verwendung von Mustern als Erweiterung deiner Marke: große Blöcke sich wiederholender Grafiken, um einen hypnotisierenden Wallpaper-Look zu erzielen. Nur um das ganz klar zu sagen: Muster ersetzen keine Logos oder Hauptbilder. Aber an der richtigen Stelle, beispielsweise in einer Werbeanzeige, auf einem T-Shirt, auf Merchandise, dem Hintergrund der Website oder einem gedruckten Menü können Muster dein Markenerlebnis voranbringen.
In der Regel nutzt dieser Branding-Trend geometrische Muster, die in der Geschichte der Menschheit schon immer mit sich wiederholenden Mustern Hand in Hand gehen. Geometrische Muster sind der perfekte Mittelweg zwischen Beleben und Ablenken und passen gut zu Brandingmaterialien, bei denen das Logo nicht im Mittelpunkt steht.
Um das volle Potenzial dieses Branding-Trends auszuschöpfen, sollte dein Muster ein Element aus deinem Logo nachahmen. Wenn dein Logo minimalistisch ist, kannst du es vielleicht sogar als Quelle für dein Muster nutzen.




6. Absichtliche Unvollkommenheit
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Für bestimmte Zielgruppen ist Perfektion fehlerhaft. Nicht wenige Kunden bevorzugen einen Look mit Ecken und Kanten: Asymmetrie, gekritzelte Schrift, unproportionale Bilder, Linien, die sich fast berühren, aber doch nicht ganz und bei denen du auf die winzige Lücke starrst und denkst: „Komm schon!“
Absichtlich unvollkommenes Markendesign, in der Regel in Kombination mit Illustrationen und handschriftlicher Typografie, kommt gut bei jüngeren, gegenkulturellen Zielgruppen an (ebenso wie der Trend der skurrilen Designs weiter oben). Dieser Branding-Trend ist eine Antwort auf die perfekten Markendesigns der Vergangenheit, die tipptopp durchgestylt sind. Vielen Menschen kommt diese Art der Perfektion heutzutage verdächtig vor.
Dieser Stil passt nicht zu jeder Markenidentität, aber einigen passt er wie angegossen. Wenn deine Marke eher ungewöhnliche Märkte ansprechen will, ist dieser Branding-Trend eine tolle Gelegenheit, um dich auf unbekanntes Terrain zu begeben und deiner Marke einen einzigartigen Look zu verpassen.

7. Immersive Erlebnisse
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Dein Branding besteht nicht nur aus deinem Logo oder deiner Website oder Verpackung; es besteht aus all diesen Dingen und noch mehr. 2021 erwarten die Menschen nicht nur, ein gut designtes Produkt zu erhalten, sondern auch, dass du sie mit auf eine Reise nimmst. Wenn du noch einen Schritt weiter gehen und sie wirklich beeindrucken willst, biete ihnen ein Erlebnis.
Aufgrund der zunehmenden Onlinekäufe ist das Unboxing-Erlebnis heutzutage wichtiger denn je. 2021 durchdenken Marken und Designer den gesamten Prozess des Auspackens und machen es zu einem einzigartigen Erlebnis, indem sie dafür sorgen, dass selbst das kleinste Detail zur Marke passt und den Kunden fesselt, während der die Packung öffnet und das Produkt auspackt.
Sei es der hinreißend illustrierte Weg der Töpfermarke Crockd oder das wunderschöne Unboxing-Erlebnis bei Glossier mit Aufklebern und wiederverwendbaren, pinkfarbenen Kosmetiktäschchen – diese Marken verzücken ihre Kunden von Anfang bis Ende.


Wie nutzt du die Branding-Trends 2021?
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Mit Blick auf die Branding-Trends 2021 sehen wir eine klare Verschiebung hin zu Personalisierung und Verbindung. Noch nie zuvor war die menschliche Seite des Brandings so wichtig. In der Beziehung zwischen Marke und Kunde geht es weniger um Transaktionen und mehr um Freundschaft und Emotionen. Die Leute unterhalten sich mit ihren Marken in den sozialen Medien, öffnen ihre Mails und klicken auf Anzeigen ihrer Lieblingsmarken, wo immer sie sie sehen. Im Jahr 2021 bedeutet gutes Branding, sich darauf einzulassen.